Unfallforschung der Versicherer (UDV)

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sector
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Unfallforschung der Versicherer (UDV)

Beitrag von sector »

Unfallforschung der Versicherer (UDV) bewertet Sicherheitseigenschaften des Segway

Immer öfter sind die Elektrostehroller der Firma Segway im Straßenverkehr zu sehen. Vor allem bei Stadtführungen kommen sie zum Einsatz. Inzwischen sind rund 1000 solcher Fahrzeuge in Deutschland unterwegs. Deshalb befasst sich die Unfallforschung der Versicherer mit dem Thema und analysiert die Sicherheitseigenschaften dieses neuartigen Fahrzeugtyps. Zentrale Ergebnisse der Untersuchung sind:

Segways sollten nur nach einem speziellen Training im Straßenverkehr bewegt werden.
In Fußgängerzonen und auf Gehwegen sollten Segways nur mit maximal 6 km/h fahren dürfen, ansonsten empfiehlt die UDV maximal 9 km/h.
Technisch sollten sie wie Fahrräder behandelt werden (Licht, Klingel, Ständer, Verzögerungseinrichtung).
Grundsätzlich sollte jeder Segway-Fahrer zum Eigenschutz einen Helm tragen.
Versicherungsschutz muss sein und kann durch ein Versicherungskennzeichen erfolgen.
Die Bewertung der Sicherheit umfasst die Analyse der Bedieneigenschaften, der Fahreigenschaften, der Absolvierung eines Parcours und zwei Crashtests. Dabei wurde mit der Kollision eines Segways gegen einen stehenden Fußgänger die Gefährdung für Fußgänger bei einer möglichen Kollision nachgebildet. Mit der zweiten Konstellation einer Kollision eines Segway gegen ein stehendes Fahrzeug wurde das Risiko für den Segway-Fahrer untersucht.

Der Segway ist ein elektrisch angetriebenes Zweispurfahrzeug mit nur einer Achse, das selbst balancierend ist. Der Segway wird stehend aufrecht gefahren. Beschleunigen und bremsen kann man den Segway durch Gewichtsverlagerung. Für eine Kurvenfahrt muss die Lenkstange des Gefährts nach rechts oder links bewegt werden. Dabei wird der Fahrer immer von dem Fahrzeug elektronisch voll automatisch in seiner Schwerpunktlage stabilisiert. Dies geschieht mit Hilfe von fünf Gyroskop- und zwei Beschleunigungssensoren. Diese ermitteln 100-mal pro Sekunde Fahrzeug- und Körperposition und bringen diese in Zusammenhang. Die zentral verarbeiteten Informationen werden mit dem Fahrerwunsch überlagert. Die zentrale Recheneinheit des Fahrzeugs gibt dann die Befehle zur Steuerung an die beiden Elektromotoren weiter.

Die Fahrversuche zeigten, dass es Fahraufgaben gibt, die für ungeübte Fahrer problemlos beherrschbar sind. Allerdings gibt es auch Situationen, die ungeübten Fahrern Schwierigkeiten bereiten. Dazu zählen Ausweichen und Bremsen in unvorgesehenen kritischen Situationen. Diese beiden Verhaltensweisen müssen stark trainiert werden, um den Segway sicher auf Fahrradniveau bewegen zu können.

Steigungen bis 20 % können sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter ohne große Schwierigkeiten bewältigt werden. Bordsteinkantenüberfahrten sind nicht möglich. Ein Fahren mit Reifen und Druckverlust ist unproblematisch. Auch das Bremsen bei geringen Haftreibwerten (beispielsweise auf regennasser Fahrbahn) funktioniert. Das Absolvieren eines Parcours mit Probanden zeigte, dass der erste schnelle Lernerfolg zur Überschätzung der eigenen Fähigkeiten beim Fahren des Segways führen kann. Dies gilt vor allem für das Bewältigen plötzlich auftretender Gefahrensituationen.

Zur Bewertung des Risikos, das von einem Segway ausgeht, wurde ein Crashversuch in der Konstellation Segway gegen Fußgänger gewählt.


Dabei kollidiert ein Segway mit einem Hybrid III-Dummy als Fahrer und einer Geschwindigkeit von 15 km/h mit einem stehenden Fußgänger-Dummy (MATD -Motorcyclist Anthropometric Test Device).
Die Auswertung der Messaufzeichnungen des Crashs lassen vier kritische Ereignisse deutlich erkennen:

Gegenseitiger Kopfanprall, der zu schweren Kopfverletzungen führen kann.
Anprall Segway gegen Fußgängerbein, der zu schweren Beinverletzungen führen kann.
Fußgänger prallt auf den Boden; dies kann zu schwersten Verletzungen im Bereich Kopf, Hals, Brust und Becken führen.
Kopf des Segway-Fahrers prallt auf den Boden; dies kann zu schwersten Kopfverletzungen führen.

Endlage der Beteiligten nach der
Fußgänger-Segway-Kollision Quelle: GDV

Es wird deutlich, dass der Segway – zumindest mit der getesteten Geschwindigkeit (15 km/h) - eine Gefahr für Fußgänger darstellt – nicht zuletzt wegen der großen Gesamtmasse. Die Versuche lassen aus Sicht der Unfallforschung der Versicherer folgenden Schluss zu: Der Segway sollte auf Fußwegen oder in Fußgängerzonen mit maximal 6 km/h betrieben werden dürfen. Zum Eigenschutz sollte der Segway-Fahrer immer einen Helm (Fahrradhelm) tragen.

Bezüglich der technischen Ausstattung sollte für den Segway folgendes beachtet werden:

Die lichttechnischen Einrichtungen sollten dem eines Fahrrades entsprechen.
Der Segway sollte mit einer Klingel/Glocke als akustischem Warnsignal ausgestattet sein.

Quelle: http://www.unfallforschung-der-versiche ... segway.htm

MOVIE: http://www.unfallforschung-der-versiche ... _TOTAL.mpg
www.segwaypoint-friedberg.de
www.segsuperstand.de
(06031) 687 28 - 0
Rene
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Beitrag von Rene »

Endlich mal ein Testbericht der objektiv Bewertet. Bis auf die empfohlende Endgeschwindigkeit
des UDV von 9kmh kann ich dem Test nur zustimmen. :prima:
Bei 9kmh auf dem Radweg, laufe ich lieber zu Fuß.
Ich denke mir das der Fahrer eines Fahrades welches wesendlich schneller bewegt werden kann als
der Segway, ein wesendlich höheres Unfallrisiko (Verletzungsrisiko) hat.

gez. Rene :-ss
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Martin
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Beitrag von Martin »

@ Rene:
wie ist denn nun Dein wahrer Standpunkt zu dem Report?
Denn hier: http://www.segforum.de/viewtopic.php?f=25&t=490#p3516 äusserst Du Dich etwas anders?!

Grüße aus Berlin

Martin
Rene
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Beitrag von Rene »

Sorry Martin, hatte versehendlich bei meiner Stellungnahme UDV geschrieben, habe dieses aber geändert.
Die "Pressemeldung vom GDV" die ich bei meiner Stellungnahme beschrieben hatte, ist nicht so objektiv
verfasst wie der hier wiedergegebene Bericht der GDV vom Gutachten der UDV.

Rene :-)
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Gawrisch
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Beitrag von Gawrisch »

Golem hat das Thema auch aufgegriffen : http://www.golem.de/0805/59902.html
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snake1111
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Beitrag von snake1111 »

da geben die so viel kohle aus und bekommen noch nicht mal ne anständige kamerapositionierung hin.. :roll:
leben und leben lassen...
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Martin
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Beitrag von Martin »

...guckst Du hier: http://www.segway-in-paris.com/article-19913446.html die Crash Test Filmchen!
Aber was sollen uns diese Bilder zeigen?
Zwei Körper treffen aufeinander. Der eine in Bewegung, der andere in Ruhestellung.
Das Ergebnis dürfte für niemanden eine Überraschung darstellen, der in seiner ersten Physikstunde nicht mit dem Nachbarn gequasselt hat:
der ruhende Körper wird durch den in Bewegung befindlichen beschleunigt und verlässt seine Ruheposition.
Na, toll.
Dafür einen Crash Test?
Welche Gefahren sollen damit dokumentiert werden, die nicht schon jeder kennt? Sind wir nicht schon alle mal mit jemanden kollidiert? Mit anderen Fußgängern, beim Laufen, mit dem Fahrrad, mit dem Auto... Apropos Auto: Crash Tests dienen in der Autoindustrie in erster Linie dazu, die Farzeugkontruktion auf Deformationsvermögen u.ä. zu überprüfen. Nur in wenigen Ausnahmefällen werden solche Tests für Unfallforschungen mit Fußgängern und Fahrradfahrern druchgeführt. Und dann auch nur, um Kanten, Ecken und andere bauartbedingte Gefährdungen verringern zu können.
So gesehen zeigen die Filmchen sehr gut, dass der Seggy bei einer Karrambolage kaum in Mitleidenschaft gezogen wird, da nicht er sondern zuerst sein Fahrer kollidiert. Und auch dieser hinterlässt ( selbst bei dem krassen Seitenaufprall ) kaum Spuren oder Beschädigungen.
Übrigens dürfte der gefährlichste Moment für den Seggyfahrer der sein, wenn der Autofahrer nach der Karambolge seine Fahrertür aufschlägt, um nachzusehen was passiert ist.
Aber dennoch Glück gehabt: werden doch die Versicherungsprämien weiterhin auf niedrigem Nievau bleiben. Und erst Recht, wenn wir aus Sicherheitsgründen nur noch schieben dürfen.
Und ich bin gespannt, wann das Verkehrsministerium endlich ein 9 Km/h - Tempolimit für Mofas, Fahrräder, Elektrofahrräder, Snowboarder, Fallschirmspringer, Jogger,... einführt.

Grüße
Martin
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vintage
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Beitrag von vintage »

Segway französischer blog: GyroSCOOP.info http://www.gyroscoop.info/
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Gawrisch
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Beitrag von Gawrisch »

Hier ist die offizielle Pressemittleilung von Segway Deutschland -->
Dateianhänge
Presseinformation Segway PT Crashtest.pdf
Presse-Info Segway Crashtest
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Nicki
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Beitrag von Nicki »

Die aktuelle Ausgabe der VDI-Nachrichten, hat unter dem Titel: "Tempolimit für Segway" die vom GDV erstellten Untersuchungsergebnisse als kurzen Artikel reingestellt. Soweit nix Neues. Die Presse beschäftigt sich dann doch hin und wieder mit diesem Thema. Fragt sich, welche Auswirkung in der Meinungsbildung das für eine zukünftige bundeseinheitliche Zulassung hat. Ich wollte eigentlich in Zukunft fahren, nicht schleichen.
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