Gepäcktransport bergauf auf dem Segway

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Wendelstein
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Gepäcktransport bergauf auf dem Segway

Beitrag von Wendelstein »

Schon mehrfach musste ich auf steiler Bergstrecke absteigen und neben dem Segway im Führungsmodus herschleichen; das ist ärgerlich, denn das Tempo des Segway in diesem Modus ist nicht nur in der Ebene, sondern auch bergauf einfach zu langsam; und andauernd knurrt er und stellt er das Balancieren ein, so dass man nicht einmal das Gepäck von dem Segway vernünftig transportieren lassen kann. So geht es nicht weiter. Den Vorschlag eines Segforumsmitglieds, ein paar Ziegelsteine mitzuführen, um sie im Bedarfsfall auf die Fussmatten zu legen, habe ich mal getestet: Man muss eine der beiden Seiten mit 2 Ziegelsteinen (= etwa 8 kg) belasten, dann funktioniert das; ich habe diese Methode aber als etwas zu unpraktisch verworfen. Nach langem Hin- und Herstudieren kam ich drauf: Ein Brett wird auf eine der Fussmatten gelegt, und ein einfacher Zurrgurt von der Sorte, wie sie für wenige Euro zu haben sind, um das Brett und die Akkus gelegt und fest angezogen -- und schon lässt sich der Segway flott führen:
Segway in Gepäcktransportkonfiguration
Segway in Gepäcktransportkonfiguration
Es geht auch ohne Brett; dieses dient nur zur Schonung der edlen Fussmatte und soll das Einschneiden des Riemens verhindern. Der Rucksack wird nach vorn über den Lenker gehängt, und je nach Gewicht des Rucksacks und Steigung der Strecke wird der Bergsegwayer selbst noch mit einer Kraft von ein paar Newton mitgezogen. Man darf den Segway nur nicht loslassen -- die Folgen sind unabsehbar. Es genügt 1 Zurrgurt für diese Transportmöglichkeit; nur beim schnellen Drehen murrt der Segway manchmal wegen der einseitigen Zurrung; das ist problemlos; äusserstenfalls könnte man mit einem zweiten Zurrgurt auch das vermeiden. Wenn die Strecke wieder etwas flacher ist, ist die Zurrung schnell gelockert, und man kann aufsteigen, evtl. gleich auf das Brett, das man in diesem Fall an den beiden im Bild sichtbaren Ösen gegen Herabfallen sichern kann; bei der nächsten Steilstelle ist diese Konstruktion ebenso schnell wieder straff gespannt. Das Ganze ist keine Theorie, sondern wurde von mir im Gebirge kürzlich erprobt.
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eco4drive
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Beitrag von eco4drive »

ich bin zugegebenermaßen nicht m hochgebirge, sondern nur hin und wieder hier im deister unterwegs - aber ich hab noch keine strecke gefunden, die man nicht auch AUF dem segway, also selber fahrend, bewältigen könnte. der roller fährt steiler bergauf/bergab, als man per pedes schaffen kann...
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Roberto
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Beitrag von Roberto »

Hallo Wendelstein

Interessante idee :-)
Ich kann dich verstehen!
Mich störte das auch schon manchmal.
Nur dürfte das so ein bisschen kritisch sein.
Der Segway hat kein Gewicht mehr auf der Plattform um gut zu regeln.
Gefährlich dürfte es auch werden, wenn er mal ausbricht.
Dann gibt es die Notausschaltung nur mehr, wenn die Räder voll durchdrehen..

Hattest Du den schon, auch negative Erfahrungen damit ?

Eine Idee wäre vielleicht, in den Gurt eine Art Splint mit Schnur einzubauen.
Wenn man dann an dieser Schnur zieht, geht der Gurt ab und der Segway geht in den anderen Modus :-)

l.. Robert
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Ich kann hierzu vorläufig nur sagen: Ich war sehr zufrieden damit, wie leicht sich der Segway in meinem Gepäcktransportmodus führen lässt; man umfährt problemlos die herausragenden Felsen und Wurzeln und steigt damit auch über Stufen, sofern sie nicht gar zu hoch sind. Ich habe noch keine negativen Erfahrungen, aber es ist klar, dass in schwierigem Gelände immer etwas passieren kann, und ich habe ja in meinem obigen Beitrag auch nicht davon abgeraten, Vorsicht walten zu lassen. Andererseits: Was kann denn schon passieren? Schlimmstenfalls könnte der Segway einen Hang hinunterpurzeln und hin sein -- das kann aber auch genauso schnell in dem normalen Schleichmodus, ohne meine hochkomplizierte Konstruktion, passieren. Gegen Malheurs solcher und anderer Art bin ich beim im Segforum schon vielmals gelobten Knoll in Berchtesgaden kaskoversichert (welchem Lob ich mich hier gerne anschliesse). Aber wie schon gesagt: Der Segway lässt sich im Gepäcktransportmodus sehr leicht und, wie ich meine, auch sicher mit einer Hand führen und auch anhalten, so dass ich so ein Unglück für unwahrscheinlich halte. Im Zweifel hilft hier nur eins: Selber ausprobieren; es gibt wenn schon nicht im Deister am Nordseestrand so doch in der grünen Steiermark sicher genug steile und holprige Waldwege, die für so einen Test geeignet sind. Ich sehe jedem Erfahrungsbericht mit grösstem Interesse entgegen. Im übrigen meine ich: Ein viel grösseres Risiko als nur den Absturz des Segway geht jeder Segwayer in Bezug auf seine Gesundheit ein, der auf schmaler Forststrasse oder Almzufahrt auf dem Segway herumfährt, denn so ist das nun mal im Hochgebirge: Es ist fast überall Abgrund. Und das allergefährlichste am Segwayfahren im Gebirge ist bekanntlich die Autofahrt hin und zurück.

Was eine Notfallsicherung betrifft: Da kann man sich vielleicht Verschiedenes einfallen lassen; es wäre sicher nicht schlecht, wenn man da etwas Patentes hätte. Es hilft z.B. nicht, nur den Hebel des Spannschlosses mit Schnur o.Ä. zu öffnen; so ein Mechanismus ist gegen Lösen der Zurrung sehr gut gesichert -- das muss ja auch so sein. Eine gute Lösung wäre vielleicht mit einem Spannschloss eines uralten Schnallfells (eines Seehundfells, wie sie vor dem Krieg gebräuchlich waren) möglich, denn der Spannhebel dieses Systems gibt beim Umklappen/Öffnen den Spannriemen, der um das Skiende gelegt ist, sofort frei. Sowas wird ja seit mindestens 60 Jahren nicht mehr hergestellt -- aber vielleicht findet jemand mal sowas auf einem Flohmarkt oder bei Ebay oder hat sonst eine gute Idee? Wendelstein bittet ggf. um Benachrichtigung.
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Mit anstrengendster Entwicklungsarbeit ist es mir gelungen, eine verbesserte Version (V. 1.1) des Gepäcktransportmoduls fertigzustellen. Statt einer Zurreinrichtung mit Ratsche wie noch im Bild oben gezeigt wird jetzt ein einfacher Riemen mit selbstklemmender Schnalle verwendet; dieser Riemen lässt sich mühelos von Hand auf die erforderliche Vorpannung bringen. Des weiteren wird ein Holzsteg eingeschoben, der dann in vertikale Position gebracht wird, so den Gurt auf die erforderliche Endspannung bringt und das Bodenbrett mit der notwendigen Kraft auf die Matte drückt:
Version 1.1 des Gepäcktransportmoduls
Version 1.1 des Gepäcktransportmoduls
Mit diesem Holzsteg lässt sich dann aufs Schönste die von Roberto angedachte Notfallauslösevorrichtung realisieren, indem man diesen Steg an eine Schnur bindet, deren freies Ende man am Hosengürtel befestigt. Die Schnur selbst sollte nicht zu stabil sein, damit es nicht vorkommen kann, dass bei einem Versagen der Notfallauslösevorrichtung der evtl. wildgewordene Segway seinen Besitzer mit in die Tiefe reisst. Die Patentanmeldung für die Gepäcktransporteinrichtung ist in Vorbereitung; glücklicherweise haben wir in der oberbayrischen Segwayergemeinde einen kompetenten Patentingenieur, der mich beraten kann. Gespräche mit namhaften Herstellern von Segwayzubehör sind im Gange.
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Hallo Wendelstein

Deine Idee fasziniert!
Ich hatte sie am Samstag mit zwei Gewichten je auf den Plattformen ausprobiert und bin begeistert. Endlich kann ich mein Seggy von Hand und von Aussen führen, ohne dass es bei 3 km/h schon wild knurrt. Die Gefahren sind schon beschrieben: WEHE, wenn es dann losgelassen würde! Hätte die Gewichte dann auch mit einer Schnur am Führer befestigt, damit sie im Notfall heruntergerissen werden.

Spannend ist das Verhalten des "verarschten" Seggy's:
Wenn man nur eine Trittfläche virtuell belastet, macht Seggy nur FAST alles mit. Schnelle Lenkbewegungen nur ungern. Ausserdem zeigt der Infokey ein besorgtes Gesicht und das Warnzeichen.
Wenn beide Trittflächen belastet sind, fällt dies weg und der Versuch ist entsprechend gefährlicher.

Der Turtle-Modus hilft leider nicht viel.
Zwar wäre die Höchstgeschwindigkeit reduziert, aber leider sind auch die Lenkerbewegungen nur bei Fahrt und nur sehr reduziert von Bedeutung :-(

Die "virtuelle" Mattenbelastung wird auch von "Segsaddle" benötigt. Wenn man auf dem Sattel sitzt und die Füsse sehr weit vorne platziert, übernimmt ein Hilfsdrücker auf die Fussmatten den "Seggy-Verarschungsdienst". Er simuliert auch einen vorhandenen Fahrer über den Fussmatten.

Es wäre viel einfacher, wenn der "Begleitmodus" per Software so eingestellt werden könnte, dass wenigstens normale Schrittgeschwindigkeit zugelassen würde.

Aber, da wir nicht zur Software vordringen dürfen, bleiben nur solche Hilfskonstruktionen :-??

Oder ein Auftrag an Segway!!!!??

Gruss vom Chrigel
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chrigelseg
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Beitrag von chrigelseg »

Habe mal was ausprobiert, was sich leicht transportieren lässt und keine Änderungen am Segway nötig macht.
Zwei Dinge sind wichtig:
Es müssen mindestens zwei Fusstasten gedrückt sein, sonst lässt sich nur ganz langsam fahren bzw. begleiten.
Es ist gefährlich :!: :!: :!:
Begleitmodus.jpg
Begleitmodus.jpg (87.61 KiB) 9300 mal betrachtet
Das breite Brettchen stützt sich innen an der Konsole ab; der nicht befestigte Kunststoffstreifen drückt die Innenkante auf die Fussmatte und klinkt sich selber unter Spannung unter den Kopf der mittleren Schraube der Getriebeabdeckung. Er ist leicht einzuklipsen, aber das Seggy will sofort losbrausen!
Darum immer die Reissleine schon vorher z.B. am Gürtel festmachen :!:

Gruss vom Chrigel
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Die Entwicklung geht ununterbrochen weiter: Auf das Grundbrett habe ich jetzt 2 Kistenverschlüsse geschraubt. An der Lasche des einen Verschlusses ist ein Gurt befestigt; am anderen Ende des Gurts ist der Haken eines Kistenverschlusses mit Hohlnieten befestigt:
Gepäcktransportmodul mit Kistenverschlüssen als Gurtspannelementen
Gepäcktransportmodul mit Kistenverschlüssen als Gurtspannelementen
Jeder Kistenverschluss spannt den Gurt um 2 cm. Die Länge des Gurts ist über eine Lasche, die im Bild vorn sichtbar ist, verstellbar; sie wird so eingestellt, dass das Öffnen von 1 Verschluss die Drucksensoren gerade entlastet. Die beiden links und rechts aufgeschraubten Brettchen dienen nur der Bequemlichkeit des Segwayers; sie erlauben es ihm, im Bedarfsfall aufzusteigen und dabei stabil zu stehen, ohne das Teil abnehmen zu müssen.
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Bernie
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Beitrag von Bernie »

Wendelstein hat geschrieben:Gegen Malheurs solcher und anderer Art bin ich beim im Segforum schon vielmals gelobten Knoll in Berchtesgaden kaskoversichert
Ich wäre da nicht so zuversichtlich, denn die Versicherung wird dir im Schadensfall was husten, da du elementäre Sicherheitselemete außer Betrieb gesetzt hast, das Ding ist so nicht mehr zugelassen.
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