Herbst in Tirol

Videos und Bilder des Segway in Aktion...
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Wendelstein
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Herbst in Tirol

Beitrag von Wendelstein »

Trüb-neblig und nasskalt sind die Tage in der Münchner Schotterebene. Dabei zeigen die Webcams von Kössen, von Kitzbühel und von anderen Plätzen in Tirol, dass dort allerschönstes Wetter herrscht, dass der Schnee, der im Oktober schon bis ins Tal gelegen hatte, restlos verschwunden ist und dass die Segwaysommersaison noch nicht zu Ende ist. Gestern hiess es für mich endlich: Hin! Um 14 Uhr (eigentlich viel zu spät) Start in Walchsee vom Parkplatz beim Sportplatz im Ortsteil Winkl auf ca. 700 m üNN zu einer Runde um die Harauer Spitze. Ob sich das mit 1 Akkupack ausgeht? Sicherheitshalber Mitnahme von Reserveakkus im über den Lenker gehängten Rucksack. Innerhalb von 20 Minuten geht es zunächst hinauf zur Ottenalm auf ca. 970 m; hier wird der Segway abgestellt. Von der Ottenalm führen neuerdings 3 drahtseilversicherte Klettersteige hinauf auf die Harauer Spitze, die sich wahrscheinlich gut als Übungssteige für grössere Klettereien eignen. Ich bleibe auf dem Normalweg, der sehr gut ausgebaut ist; nach 20 Minuten steht man auf dem Gipfel auf 1117 m. Eine sonnenbeschienene Bank würde zur langen Rast einladen; in Anbetracht der Tageszeit wird daraus nicht mehr viel, um 15:20 Uhr bin ich wieder am Segway. Hinter der Ottenalm geht es zunächst zu einem kleinen Sattel und danach ein paar Meter abwärts, bis sich der Weg gabelt: Der Weg nach rechts über die Edernalm hinunter nach Kössen ist für Radfahrer gesperrt; als Segwayer muss man einen Aufstieg nach links Richtung Naringalm nehmen, 200 Höhenmeter hinauf. Aber das lohnt sich: Je höher man kommt, umso wärmer wird es, Mütze, Schal und Handschuhe können im Rucksack bleiben. Die Forststrasse ist in bestem Zustand, und man hat wunderschöne Ausblicke nach S und O:
Auf ca. 1100 m im Aufstieg zur Naringalm: Blick nach S zum Unterberghorn (1773 m),<br />dem Skiberg von Kössen.
Auf ca. 1100 m im Aufstieg zur Naringalm: Blick nach S zum Unterberghorn (1773 m),
dem Skiberg von Kössen.
Auf 1200 m ist der höchste Punkt erreicht. Wenige Meter unterhalb liegt schon die Naringalm (in meiner Wanderkarte als Wegeralm bezeichnet):
Kurz vor Sonnenuntergang an der Naringalm auf ca. 1100 m: Blick nach O und SO. Im<br />Hintergrund links: Berchtesgadener Alpen, rechts: Loferer Steinberge. Der flache Berg im<br />Mittelgrund rechts ist das Fellhorn (1765 m), das häufig von Reit im Winkl aus bestiegen<br />wird. Im Tal Kössen. Die weissen Flächen rechts sind Kunstschneeflächen, die man am<br />Unterberghorn schon vorsorglich angelegt hat.
Kurz vor Sonnenuntergang an der Naringalm auf ca. 1100 m: Blick nach O und SO. Im
Hintergrund links: Berchtesgadener Alpen, rechts: Loferer Steinberge. Der flache Berg im
Mittelgrund rechts ist das Fellhorn (1765 m), das häufig von Reit im Winkl aus bestiegen
wird. Im Tal Kössen. Die weissen Flächen rechts sind Kunstschneeflächen, die man am
Unterberghorn schon vorsorglich angelegt hat.
Weiter geht es abwärts Richtung Kössen. Auf 1000 m üNN verschwand die Sonne hinter den Bergen, und ich tauchte in den Nebel, worauf es sofort recht kalt wurde. Die weitere Abfahrt ging zwar flott vonstatten, war aber ungemütlich. Bei 600 m erreicht man die Gemarkung Staffen, die schon zu Kössen gehört. Bald findet man einen Radweg Richtung Walchsee, auf dem man am westlichen Ortsrand von Kössen entlanggeführt wird. Man unterquert die Hauptstrasse und fährt auf schönen Wegen Richtung W, bis der Radweg in den Wald hineinführt. Hier habe ich es in Anbetracht der Lichtverhältnisse und der bedenklich niedrigen Akkustandsanzeige vorgezogen, auf der Hauptstrasse weiterzufahren, immer leicht aufwärts nach W. Endlich erreiche ich Kranzach, wo wenigstens im Schein der Strassenbeleuchtung ein Akkuwechsel möglich wäre. Weiter, und dann bin ich doch schon in Walchsee. Mit den letzten Wattsekunden erreiche ich kurz nach 17 Uhr mein Auto ohne Akkuwechsel, wobei der Segway auf dem letzten Kilometer die Geschwindigkeit mehrmals bis fast auf 0 herunterregelte. Zur Statistik: Die gesamte gefahrene Strecke betrug rd. 21 km, im Aufstieg wurden 600 Höhenmeter überwunden; mehr kann man wohl von 1 Akkuladung kaum erwarten.
funplexxx
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Beitrag von funplexxx »

Ist ja eine Gewalttour(superschön). Wie oft musstest Du schieben? :shock1:
sg
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Die beschriebene Strecke um die Harauer Spitze ist nicht steil, und sie war im Herbst 2012 auch in sehr gutem Zustand; ich konnte sie damals bequem und ohne Absteigen befahren. Nach meinen Erfahrungen gibt es in den Kitzbühler Alpen (wie auch in Südtirol und im Trentino) nur sehr wenige Forststrassen, wo man allein aufgrund der Steigung gezwungen wäre, stellenweise abzusteigen; es ist eher der Zustand der Strecke, der einen manchmal doch dazu zwingt. Wenn nach tagelangen schweren Regenfällen so eine Forststrasse einmal richtig ausgewaschen ist, dann kann sie durchaus für den Segway über längere Strecken unbefahrbar sein, und es kann evtl. monatelang dauern, bis sie wieder repariert ist; das hat es z.B. im Frühjahr/Sommer 2013 in den Kitzbühler Alpen gegeben. Ich habe es auch schon erlebt, dass eine Strecke aufgrund eines Felssturzes nicht nur für den Segway, sondern sogar für den Fussgänger unpassierbar war; siehe hierzu meinen Bericht http://www.segforum.de/viewtopic.php?f=8&t=2345#p21128
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Wendelstein
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Beitrag von Wendelstein »

Anfang Oktober war es in Oberbayern wieder lange neblig, trüb und kalt, während im nahegelegenen Tirol die Sonne lachte. Da lag es nahe, die Tour rund um die Harauer Spitze zu wiederholen, diesmal aber mit früherem Startzeitpunkt als vor 2 Jahren. Auch erschien es sinnvoll, die neuen LION42-Akkus aus dem Hause Funke zu verwenden, denn damit ergab sich eine interessante Vergleichsmöglichkeit zu den Standardakkus, die ja wie oben geschildert bei dieser Runde an ihre Grenze gekommen waren.

So gegen 10 Uhr fuhr ich in Walchsee ab; die Harauer Spitze blieb diesmal rechts liegen. Oberhalb der Naringalm wurde nicht gleich wieder abgefahren, sondern links abgebogen und noch ein kurzes Stück bergaufgefahren, bis zum Ende der befahrbaren Strecke auf ca. 1200 m üNN am Fusse der Rudersburg, des markanten Felsgipfels oberhalb von Kössen. Vom Abstellplatz geht man bequem in ca. 45 Minuten auf die Rudersburg (1430 m üNN). An diesem Tag war genügend Zeit für eine ausgiebige Gipfelrast. Abstieg zum Segway und Abfahrt nach Kössen gingen danach zügig vonstatten, die Bedingungen waren spätsommerlich und warm. Ich habe diesmal gleich den richtigen Weg nach Walchsee gefunden: Noch vor Erreichen der Landstrasse nach Walchsee findet man einen gut befahrbaren Weg, der rechts hinauf zu Bauernhöfen führt. Nach dem ersten Bauernhof kommt man noch einmal kurz auf die Landstrasse Kössen-Walchsee, aber nach wenigen Metern auf derselben geht es wieder weiter rechts hinauf auf einem relativ neuen durchgehend asphaltierten Weg, der als "Winterwanderweg" bezeichnet ist:
Blick nach O auf dem gemütlichen Winterwanderweg zwischen Kössen und Kranzach.<br />Deutlich erkennbar die Nebelwände, die aus N hereindrücken.
Blick nach O auf dem gemütlichen Winterwanderweg zwischen Kössen und Kranzach.
Deutlich erkennbar die Nebelwände, die aus N hereindrücken.
Auf diesem Winterwanderweg fährt man weit oberhalb der Landstrasse bis zum östlichen Ortseingang von Kranzach; man überquert dort die Landstrasse und fährt auf Nebenwegen zunächst bis zum Walchsee hinunter, dann auf einem Strässchen bis zum westlichen Ende von Kranzach, von wo es nur noch wenige Meter bis zur Ortschaft Walchsee sind. Zurück am Auto stand die Akkuanzeige noch auf 2 Strich; ich war mit dieser Leistung der Funke-Akkus sehr zufrieden, wo ich doch diesmal nicht mit dem i2, sondern mit dem x2 unterwegs war, mit den empfohlenen 0,3 bar Reifendruck.
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mathiegi
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Beitrag von mathiegi »

Ein toller Bericht!
Und tolle Akkus die Lion42! Ich fahre nur noch mit solchen :-)
Allerdings will ich noch mehr Reichweite... Darum fahre ich mit 0.8-1.0Bar in den x2 Reifen ;-)
Liebe Grüsse

mathiegi/der Segwayflüsterer

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